Die körpertherapeutische Gruppe bei Essstörungen schafft einen Raum für junge Mädchen, die alle eins gemeinsam haben - sie stehen vor der Herausforderung, mit ihrer Erkrankung einen Umgang zu finden. Jede für sich und doch gemeinsam- gestärkt über das Gefühl, von den anderen Teilnehmerinnen verstanden zu werden im eigenen Fühlen und Erleben. Das Erleben eigener Unsicherheit im Gruppenkontext macht Angst, die Sorge gesehen und bewertet zu werden ist groß. In einer wohlwollenden Atmosphäre wird erlebt, ok zu sein, so wie man gerade heute da ist. Die Ängste dürfen benannt werden und mit jeder weiteren Stunde treten sie ein Stück weit mehr in den Hintergrund und machen Platz, sich neugierig zu öffnen, zu zeigen und mitzuteilen. Der Ausdruck geschieht nicht nur über das gesagte Wort, wie die Bezeichnung der Gruppe erahnen lässt. Wie die Erkrankung sich ihren Weg gesucht hat, sich über den Körper auszudrücken, so sucht sich die Heilung hier ebenso ihren Weg. Gemeinsam lernen die Mädchen, ihren Körper wieder bewusster wahrzunehmen, kleine Signale zu deuten, Bedürfnisse geschehen zu lassen. Sie spüren hin und benennen, gehen in den Austausch mit der Gruppe. Sie spüren hin und schaffen einen Raum für Akzeptanz, langsam, Schritt für Schritt. Sie spüren hin und nehmen ihren Körper als hilfreich war, lernen über ihn zu entspannen. Sie berühren sich selbst und gegenseitig, sowohl auf körperlicher, als auch auf emotionaler Ebene. Gefühle dürfen gefühlt werden, die lange vermieden, verdrängt und rationalisiert wurden. Tiefe Entspannung darf bewusst erlebt werden, fern ab von Leistung, Zwang und Kontrolle.

Ein Raum, der berührt. Lass dich berühren.